Aus der Starre in die Bewegung
Ein besonderer Gottesdienst in der Osternacht an und in der Tersteegenkirche
In der Osternacht haben wir gemeinsam einen bewegenden Gottesdienst gefeiert – im wahrsten Sinne des Wortes.
Um 22 Uhr versammeln wir uns auf dem Kirchplatz vor der Tersteegenkirche. Jede und jeder wird persönlich begrüßt – ein herzliches Willkommen, das uns gleich zu Beginn miteinander verbindet. Jeder bekommt seinen Platz zugewiesen.
Es ist dunkel. Alles ist still. In dieser besonderen Atmosphäre erklingen sphärische Klänge vom Klavier – Simon Rummel schafft mit seiner Musik einen Raum der Erwartung und des Innehaltens.
Wir bleiben zunächst starr, horchen, schauen, fühlen. Dann beginnt das Geschehen: Wir werden begrüßt, und gemeinsam lesen wir die Ostergeschichte – nicht aus einem Buch, sondern von einer langen Schriftrolle, die durch die Reihen wandert, abgerollt, weitergereicht, geteilt.
Und dann – das Osterfeuer. Gemeinsam zünden wir es an. Licht bricht sich Bahn. Wir singen. Hoffnung keimt auf.
Nun gehen wir in die Kirche – und wir kommen in Bewegung. Die Osterkerze wird feierlich auf einem Scooter hereingefahren. Eine schöne, kreative Geste, die zeigt: Ostern ist nicht still, sondern lebendig und überraschend.
Die Kirche ist nur durch unzählige Kerzen stimmungsvoll beleuchtet – warmes Licht, das den Raum in eine ganz besondere Atmosphäre taucht. Rund 80 Besucherinnen und Besucher feiern mit uns diesen besonderen Gottesdienst.
In der Kirche erklingen zum ersten Mal nach langer Zeit wieder die warmen Töne unserer reparierten Orgel – wie schön! Wir singen gemeinsam, voller Freude. Und wir tanzen. Ja, wirklich – wir üben einen einfachen Tanz ein und tanzen gemeinsam. Unsere Körper dürfen ausdrücken, was unsere Herzen längst fühlen: Das Leben hat gesiegt.
Pfarrer Torsten Krall hält in der Kirche eine eindrucksvolle Predigt über das Thema „In Bewegung kommen“. Er lädt uns ein, das Osterereignis nicht nur als Geschichte zu hören, sondern als Impuls, unser eigenes Leben neu auszurichten – hin zur Hoffnung, zum Miteinander, zum Aufbruch.
In vier Tischgruppen feiern wir Abendmahl. Verbunden in Brot und Kelch.
Beeindruckend ist auch die Kunstinstallation im Kirchenraum: Fünf Apostel werden dargestellt – jeweils durch zwei Scooter, zwischen denen Bilder hängen. Diese Scooter hängen von der Decke herab und bewegen sich sanft.
Die Installation trägt den Titel IMMER! und stammt vom Künstler Michael Müller-Munker. Sie schafft ein poetisches Bild für Bewegung und Begegnung. Nach der Osternacht in der Tersteegenkirche wird sie weiterreisen und auch auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover zu sehen sein.
Diese Nacht hat uns bewegt. Im Geist, im Herzen und auch ganz körperlich. Die Gemeinschaft hat gutgetan.
Ein großes Dankeschön gilt dem Team, das diesen besonderen Gottesdienst mit so viel Liebe, Kreativität und Sorgfalt vorbereitet hat – es war wunderbar!
Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!
Bestärkt und erfüllt gehen wir nach Hause.
Wir wünschen allen frohe und gesegnete Ostern!